Kategorie: Information

Insulinertreffen 2022 – Sportanpassung

Am 02.10.2022 direkt nach dem Frühstück haben sich acht sportbegeisterte Insuliner im Wipfelblick von Marienberge getroffen. Es waren sowohl Freizeitsportler* innen vertreten als auch Berufspendler*innen per pedes bis zu Extremsportler*innen, die einen Marathon mit über 750 Höhenmetern laufen. Die Disziplinen erstreckten sich von Spazieren, Laufen, Wandern, Joggen, Walken, Bergsteigen, Radeln, Schwimmen, Wassergymnastik bis Bodybuilding und Sauna hinterher.

Die Möglichkeiten der Sportanpassung sind mindestens genauso vielfältig, wie es den Insulinern an Ideen nicht mangelt:

  1. Klassisch 1 BE pro halbe Stunde unabhängig von der Intensität
  2. Bei der Pumpe die temporäre Basalrate (TBR) auf 50 bis 70% einstellen
  3. Bei Sensoren die 160 mg/dl nicht unterschreiten lassen
  4. Bei Closed Loop den Sportmodus wählen, besser aber das untere BZ-Limit vorgeben bzw. ganz ausschalten und manuell anpassen, dabei den BZ-Wert öfters beobachten.

Wir haben festgestellt, dass die Sportanpassung auch abhängig vom Tageszeitpunkt und Essenszeitpunkt sehr unterschiedlich ausfallen kann, besonders nach dem Aufstehen wegen des zusätzlichen Aufstehinsulins. Auch die Außentemperatur, Sonneneinstrahlung, Kühlwind oder Verdampfungskühlung bei Radfahrern sind einzubeziehen, genauso wie die Wasserkühlung beim Wassersport, die sowohl den Sensor als auch das Insulin am Pumpenkatheter beeinflusst. Ganz extrem schwanken die Werte bei Saunagängern. Da sollte die Pumpe und das Closed Loop während und nach der Sauna nicht aktiv sein.

Bernhard

 

Insulinertreffen 2022 – Patientenverfügung/Nachlass

Nachlass:

Beim vorletzten Insulinertreffen 2019 hatte Frank schon mal über den geregelten Nachlass gesprochen. Frank hat auch eine Handreichung mit allen wichtigen Punkten zusammengestellt. Hier noch mal die Verlinkung zu dem Blogbeitrag

https://wir-insuliner.de/2020/01/14/insulinertreffen-2019-arbeitsgruppe-geregelter-nachlass/

Wichtig: Denkt auch an euren digitalen Nachlass. Jemand muss in der Lage sein, mit euren Passwörtern euren digitalen Nachlass aufzulösen.

Patientenverfügung:

Hier legt ihr fest, wie ihr in bestimmten Situationen medizinisch behandelt werden möchtet. Hier könnt ihr nicht nur verfügen, wie ihr am Ende eures Lebens behandelt werden wollt, sondern auch, für andere medizinische Fälle (Diabetestherapie) Entscheidungen treffen oder wenn ihr unerwartet schwer erkrankt oder verunfallt.

Vorsorgevollmacht:

Hier legt ihr fest, wer euch vertreten soll und wer euren Patientenwillen laut Patientenverfügung durchsetzen soll. Hier könnt ihr aber auch verfügen, wer im Krankenhaus darüber wacht, dass eure individuelle Diabetestherapie eingehalten und euer Diabetes Typ bekannt gemacht wird, wenn ihr dazu nicht in der Lage seid (Krankheit, Unfall, etc.)

Diese Vollmacht ist sehr wichtig, wenn ihr sicher gehen wollt, dass eure Patientenverfügung umgesetzt wird oder jemand in eurem Namen über eure Diabetestherapie entscheiden soll. Dazu bedarf es einer Vertrauensperson, die als euer Vertreter dies für euch durchsetzt, wenn ihr nicht mehr in der Lage seid, darüber zu entscheiden.

Betreuungsverfügung:

Hier legt ihr fest, wer für den Bedarfsfall eure Angelegenheiten regeln soll. Das ist eine gute Alternative, wenn keine Vertrauensperson für die Vorsorgevollmacht zur Verfügung steht oder ihr diese Verantwortung Freunden oder Angehörigen nicht aufbürden wollt.

Hier legt ihr fest, von wem ihr betreut werden wollt, bestimmt einen Ersatzbetreuer und wer auf keinen Fall eure Betreuung übernehmen soll. Man kann auch einen Betreuungsverein oder einen Berufsbetreuer einsetzen. Außerdem könnt ihr noch festlegen, was euch wichtig ist: z.B. Wünsche, wie und wo ihr wohnen möchtet, was in deinem Namen regelmäßig erfolgen soll (z.B Geschenke an Angehörige zu bestimmten Anlässen), dass deine Patientenverfügung zu beachten ist, etc.

Im PDF könnt ihr ausführliche Beschreibungen und Hinweise zu den einzelnen Bausteinen der Vorsorge nachlesen.

PDF-PatVerf-VorsVoll-BetrVoll

Ute

Insulinertreffen 2022 – Insulin Lyumjev

Insulin Lyumjev

Die Firma Lilly, von der das Lispro (Handelsname Humalog) entwickelt wurde, hat dieses weiterentwickelt und unter dem Namen Lyumjev im September auf den Markt gebracht. Ähnlich dem Fiasp verspricht der Hersteller eine deutlich schnellere als auch eine deutlich kürzere Wirkung. Erreicht werden soll dies, indem dem bekannten Humalog die Zusatzstoffe Citrat und Trepostinil zugesetzt werden.

In der Arbeitsgruppe waren 15 Leute, von denen vier das Lyumjev im Einsatz hatten, davon drei in der Pumpe, obwohl dafür noch keine Freigabe existiert, und einer mittels Pen. Drei der vier konnten bestätigen, daß es deutlich schneller wirkt als Humalog, eine Person hat keinen Unterschied feststellen können. Keiner der vier konnte bestätigen, daß es auch deutlich kürzer wirkt. Fazit der Gruppe war, dass es auch schon wie beim Fiasp mit ähnlichen Versprechungen jeder selbst ausprobieren muss, wie es bei ihm wirkt.

Frank

Probleme mit FSL 3 und/oder dessen Lesegerät

Hallo zusammen,

hat schon jemand den FSL 3 mit dazu gehörendem Lesegerät im Einsatz?

Ich habe mittlerweile 4 Sensoren in 4 Tagen gesetzt und alle mit dem Lesegerät aktiviert, mein Smartphone ist nicht kompatibel. Alle hatten sofort nach Ablauf der 60 min Wartezeit Signalverlust, und sie haben auch innerhalb von 24h nicht wieder zueinander gefunden, was sie ja eigentlich sollten. Abbott meint, es wären die Sensoren, durch die Blume hat man mir aber auch zu verstehen gegeben, ich wäre zu blöd, um das richtig zu machen. Ich glaube ja eher, dass ich ein defektes Lesegerät habe, da will Abbott aber nichts von wissen.

Wie läuft denn das bei euch bisher? Gibt es ähnliche Probleme, oder funktioniert alles reibungslos? Für hilfreiche Tipps wäre ich sehr dankbar, ich bin hier gerade etwas am Verzweifeln.

Frank
warpgondel(at)web.de

Ländliche Begegnung mit dem Libre 3

Wer hätte gedacht, dass ich mal an einem Diabetikertreff hier im ländlichen Saarland teilnehme. In der Zeitung wurde angekündigt, dass die Firma Abbott dort den Libre 3 vorstellt.

Wie zu erwarten, war ich wahrscheinlich die einzige Typ1-Diabetikerin. Immerhin waren einige Personen dabei, die schon den Libre 2 hatten.

Der Vertreter von der Firma Abbott hat mir teilweise sogar leid getan: unter anderem kam nämlich die Frage, wie das Gerät denn eingepflanzt wird.

Nun denn, herausbekommen habe ich, dass das Lesegerät für den 3er genauso aussieht wie das 2er – nur in grau. Das Lesegerät muss man nicht mehr an den Sensor halten, denn die Werte werden auf dem Lesegerät kontinuierlich angezeigt.

Die Geräte sind bereits in Wiesbaden fertig zum Verschicken, es fehlt leider noch das CE-Zeichen. Abbott erwartet dieses CE-Zeichen zwischen heute und dem Ende des 3. Quartals.

Dass der Sensor kleiner ist als sein Vorgänger, wusste ich ja, habe mich aber doch gewundert, das er so klein ist, nämlich ca. wie ein 5 Cent Stück.

Dann habe ich noch nachgefragt, ob man den FSL3 auch zum Loopen verwenden kann. Leider kannte der Abbott-Vertreter diesen Begriff überhaupt nicht.

Theresia
theresia(at)wir-insuliner.de