Kategorie: wir-insuliner

CamAPS, YpsoPump (hybrid closed-loop)

Da viele Teilnehmer, die Android-Applikation zur automatischen Insulindosierung (Hybrid Closed Loop) nicht nutzten, wurden die benötigten Komponenten genannt.

  • Insulinpumpe: mylife YpsoPump,
    Laut Webseite von camdiab.com soll auch die DANA Diabecare RS und DANA- Insulin­pumpen. Da aber ab dem 30. Juni 2025 die CamAPS FX-App die Verwendung von Dana-Pumpen außerhalb des Vereinigten Königreichs nicht mehr unterstützen wird, ist eine Verordnung mit den Dana-Pumpen schon jetzt nicht mehr möglich.
  • Sensor: Dexcom G6 oder FreeStyle Libre 3 /FreeStyle Libre 3 plus
  • kompatibles Smartphone, passend zum ausgesuchten Sensor

Die einzige bisher bekannte Verbesserung/Änderung des FreeStyle Libre-3-plus-Sensors ist, dass er einen Tag länger läuft, also 15 Tage. Das stößt jedoch bei einigen Nutzern auf Unverständnis. Der 14tägige Rhythmus passt besser in den Tagesablauf/Zeitplan. Eine Verschiebung des Sensorwechseltages macht bei einigen Nutzern Probleme.
Ein Version des CamAPS für IPhone wird es zunächst nicht geben.
Wann der Dexcom G7 kompatibel sein wird, ist nicht absehbar.

Mahlzeiteneingabe:
Mahlzeit/Snack können mittels Boluskalkulator eingegeben werden (Symbol; Messer und Gabel gekreuzt).
Hierüber können ggf. auch Korrekturen abgeben. (Achtung: Unterzuckerungsgefahr – Da der Algorithmus bereits die Insulinabgabe nach oben angepasst hat, sollte die Korrektur daher nicht vollständig lt. Boluskalkulator abgegeben werden.
Generell bringt die Abgabe von Korrekturen den Algorithmus eher aus dem Tritt. Er lernt ja aus den eigenen Aktionen im Automodus. Fazit: Den Algorithmus eher machen lassen, als eingreifen.

Weitere Abgabemöglichkeiten über das Menü „Mahlzeit eingeben“ (ohne Boluskalkulator):

  • Mahlzeit/Snack
    Der Algorithmus gibt die benötigte Insulinmenge sensorwertabhängig ab.
    Hierüber kann man z.B. eine unsichere Schätzung der KH abfangen, indem man den sicher geschätzten Wert über den Boluskalkulator abgibt und die unsicher enthaltenen KH unter diesem Punkt eingibt.
  • Hypoglykämie-Behandlung
    Der Algorithmus verhindert die Insulinabgabe, um die Mahlzeit abzudecken. Damit wird das Risiko einer weiteren Hypoglykämie reduziert.
  • Langsam resorbierbare Mahlzeit
    Die Insulinmenge für diese eingegebenen Kohlenhydrate wird dann langsam über 3-4 Stunden abgegeben. Der Automodus muss aktiviert sein um diese Insulinmenge zu erhalten.

Es wird empfohlen die Abgabe über den Boluskalkulator zu nutzen. Einzelne geben die KH nur über das Menü – Mahlzeit eingeben – Mahlzeit/Snack ab und berichten, dass dies auch funktioniert. Bei mir persönlich funktioniert das nicht.

Boost / Ease-off:

  • Boost – erhöht die abgegeben Insulinmenge um 30 % und macht den Algorithmus reaktionsschneller
    (Achtung: Unterzuckerungsgefahr – Der Algorithmus hat ja bereits die Insulinabgabe nach oben angepasst, daher reicht oft der kurzfristige Einsatz des Boost)
  • Ease-off – verringert die Insulinabgabe um 35 %
    (Achtung: Wenn die Basalrate bereits vom Algorithmus auf „Null“ gesetzt wurde, ist der Ease-off-Modus wirkungslos.)

Unter Boost oder ease-off lernt der Algorithmus nicht. Dies lässt sich daher für Sondersituationen einsetzen, bei denen man nicht will, dass der Algorithmus diese Situation lernt.
Auch hier gilt: Den Algorithmus eher machen lassen, als eingreifen.

Hypo-BE:
Bei der Hypobehandlung wird empfohlen möglichst nicht mehr als 5-10 g KH zu nehmen. Der Algorithmus hat schon lange vor der Hypo die Insulingabe auf Null gesetzt. Zu viele KH lassen den BZ ansonsten danach enorm ansteigen.

Verbindungsabbrüche mit dem Sensor:
Zu den oftmals sehr häufigen, meist kurzfristigen Verbindungsabbrüchen wurde mitgeteilt, dass man Play Protect in der App Playstore ausschalten soll. Der Virenscanner Play Protect scannt die App´s und unterbricht dafür die Bluetooth-Verbindung.
Außerdem soll die Akkuoptimierung für das Smartphone abgeschaltet werden.

Anpassen, wenn das Gewicht steigt oder fällt:
Fällt oder steigt das Gewicht um ca. 5% sollte es in den Einstellungen angepasst werden, da der Algorithmus daraufhin den Insulingesamtbedarf/Tag abhängig vom Sensorwert anpasst (Lernen insgesamt).

Dusche/Schwimmen/Sauna:
Aufgrund des Hinweises der Einweiserin, dass jedweder Schaden am Display zu Lasten des Nutzers geht, habe ich mich entschlossen, die Pumpe von Wasser fern zu halten. Das wird unterschiedlich gehandhabt. Manche legen die Pumpe nur fürs schwimmen und die Sauna ab.
Ablegen der Pumpe: Zunächst den Automodus ausschalten, dann die Pumpe auf Stopp stellen. Das hat den Vorteil, dass der Algorithmus weiß, dass die Pumpe eine Zeit lang nicht gelaufen ist. Beim Anlegen der Pumpe, das Ganze in der umgekehrten Reihenfolge wieder in Betrieb nehmen.

Sport-Anpassung:
Dazu reicht der Ease-off-Modus nicht aus, außerdem lernt der Algorithmus die Sportanpassung dann nicht. Sinnvoller ist es den Zielbereich rauf zu setzen. Ggf. den Automodus abschalten und die Sportanpassung über die temporäre Basalrate an der Pumpe durchführen.

Starthilfe / Bedienungsanleitungen

Lichen Ruber (Knötchenflechte)

In der Arbeitsgruppe interessierten sich sieben Insuliner für das Krankheitsbild und die Medikamentation.

Der Lichen Ruber ist eine entzündliche Hautkrankheit unklarer Ursache. Er tritt gehäuft in Kombination mit anderen Autoimmunerkrankungen, z.B. Diabetes Typ 1 auf. Es zeigen sich rötlich-bräunliche Hautknötchen, die sehr stark jucken können.

Lichen Ruber
Lichen Ruber

Sie treten an den Schleimhäuten des Mundes, in den Armbeugen und Kniekehlen, auf der Fußsohle oder Handinnenfläche und im Schritt auf. Andere Hautpartien sind in der Regel nicht betroffen. Die Behandlung besteht zu Beginn aus der Verwendung von Kortison-Creme. Nach Abklingen insbesondere des Juckreizes kann auf den Wirkstoff Tacrolimus, Handelsname Elidel umgestellt werden.

Ein Teilnehmer konnte als Hausmittel höherpreisiges Olivenöl empfehlen. Ich werde nächstes Jahr berichten, wie die Erfolge sind.

Frank

Nachruf auf Hans-Ludwig (HaLu) Altenhoff

Wie wir erst vor Kurzem erfahren haben, ist unser langjähriger Mitkämpfer für den Erhalt der tierischen Insuline in Deutschland im Januar dieses Jahres verstorben.

Hans-Ludwig (HaLu) Altenhoff
aus Berlin
* 06.01.1952, † 09.01.2024

HaLu hat sich in unserer Diabetiker-Initiative A21 unermüdlich eingebracht und tagelang in den Berliner Bibliotheken viele medizinische Fachbüchern gewälzt. Durch seine tatkräftige Hilfe konnten wir unsere durch das sogenannte “Human-Insulin” ausgelösten Probleme weitgehend klären. In unseren vielfältigen gemeinsamen Diskussionen hat er uns mehr als einmal auf die “richtige Spur” gebracht.
Inzwischen musste – auch seitens der Ärzteschaft – anerkannt werden, dass es einige DiabetikerInnen gibt, die das sogenannte “Human-Insulin” tatsächlich nicht vertragen können, da entweder die Symptome einer Unterzuckerung völlig ausbleiben oder schlimmstenfalls sogar zu einem anaphylaktischen Schock führen.

Auch aufgrund seines tatkräftigen Einsatzes für den Erhalt der tierischen Insuline sind diese heute über die Auslandsapotheken (von der Fa. Wockhardt Ltd. aus England) in Deutschland wieder erhältlich. Wir trauern um unseren Mitkämpfer HaLu Altenhoff und wir werden ihn vermissen.

Ursula Richts und Karin Vallianos (für die Diabetiker-Initiative A21)
sowie
Gunter Wagner (Apotheker) und
Prof. Dr. med. Ernst Chantelau (Diabetologe)

Bolen mit kurzen Katheternadeln

Beim Kathetersetzen, bzw. allgemein genommen, beim Spritzen habe ich oft das Problem, eine Oberflächen-Ader zu erwischen. Schon bei der Verwendung von 8 mm-Nadeln spritze ich deshalb relativ oft blutig, weil ich gerade diese Ader erwische.

Die Folgen kennt jeder Insuliner – deshalb benutze ich die kürzesten Nadeln, die es gibt: 5,5 mm bis 6 mm. Da ich meistens für meine Mahlzeiten wenig Insulin brauche, ist dies gar kein Problem, denn laut Bernhard Teupe gilt die Faustregel: Maximal so viel IE in einem Rutsch abgeben, wie die Länge der Nadel in mm.

Alles klar, dachte ich mir, das ist bei mir kein Problem. Aber ich habe nicht darüber nachgedacht, dass ich zum Beispiel bei Krankheit, weniger Bewegung, Kortison usw. wesentlich mehr Insulin brauche. Dann steigt die IE-Menge ganz schnell über 8 und mehr.

Und da denkt man nicht mehr an Teupes Regel und wundert sich, dass das Insulin so schlecht wirkt. Im besten Fall wird es vom Körper in der Zwischenzellflüssigkeit aufgenommen und erst später an die Zellen abgegeben. Im schlimmsten Fall wandert ein Teil des Insulins an der Nadel außen wieder hoch, sammelt sich unter dem Pflaster des Katheters und führt zusätzlich zu Entzündungen auf der Haut.

Auf diese Weise habe ich dem Kleber des Katheters die Schuld gegeben und diesen verbannt. Bei dem nächsten höheren Insulinverbrauch passierte das Gleiche mit einem anderen Katheter: Die Haut war wieder entzündet. Erst dann fing ich an, nachzudenken und aus den Tiefen des Gehirns das Gelernte aus den Diabetes-Schulungen ins Bewusstsein zu holen.

Fazit: Ich benutze jetzt generell den Verzögerungsbolus mit 15 Minuten Verzögerung. Dann hat das Insulin genügend Zeit, um sich unter der Haut zu verteilen, ohne einen zu hohen Druck aufzubauen, um am Katheter nach außen zu verschwinden.

Manche Pumpen verzögern automatisch bei höheren Insulindosen. Aber unter 4 IE verwende ich natürlich nur den normalen Bolus. Spätestens bei über 6 IE bole ich auf jeden Fall verzögert.

Ich freue mich auf jede Menge Feedback oder auch andere Ideen und Lösungen zu diesem Thema.

Bernhard

bernhardw.nowak@gmail.com

Masterthesis – Diabetes Management und psychosoziale Belastungen von Erwachsenen mit Diabetes mellitus Typ 1 in Deutschland

Mein Name ist Vanessa Birgit Liedtke und ich studiere im dritten Semester M.Sc. Rehabilitationspsychologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Im Rahmen meiner Masterthesis befasse ich mich mit der Untersuchung des Diabetes Managements und psychosozialer Belastungen bei erwachsenen Personen mit Diabetes Typ-1 und führe dazu eine Umfrage durch, für die ich nach weiteren Teilnehmenden suche.

Detaillierte Informationen

Zur Umfrage

Für eventuelle Rückfragen können mich dazu unter Vanessa.Liedtke(at)stud.h2.de kontaktieren.

Vanessa Birgit Liedtke

Vorsorge

Patientenverfügung/Vorsorgevollmacht/Betreuungsverfügung

Im Prinzip wurden die Inhalte des Vortrages von 2022 wiederholt und ergänzt.

Hier noch einmal zum Nachlesen:

Ergänzung zu Ausfüllhilfen für die Patientenverfügung:

Auf der Webseite der Malteser kann man ausfüllbare Formulare herunterladen. Außerdem wurde dort ein Online-Assistent zum Ausfüllen einer Patientenverfügung etabliert und es stehen 26 Infovideos zur Verfügung. Damit kann man seine individuelle Patientenverfügung erstellen, die direkt als PDF-Dokument heruntergeladen, ausgedruckt und unterschrieben werden kann.
https://www.malteser.de/patientenverfuegung.html
https://onlineassistent.malteser.de/

Ergänzung zum Notvertretungsrecht:

Das Betreuungsgesetz wurde zum 01.01.2023 reformiert und sieht nun im Falle des Fehlens einer Patientenverfügung ein sogenanntes Notvertretungsrecht (auch Ehegattenvertretungsrecht genannt) für Ehegatten und eingetragene Lebensgemeinschaften vor.

Diese Notfallrecht findet nur Anwendung, wenn ein Ehegatte aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls seine eigenen Angelegenheiten gegenüber Ärzten, der Krankenkasse, einem Krankenhaus oder einer Rehabilitationseinrichtung nicht allein regeln kann.

Es gilt nicht:

  • für Ehegatten, die eine Regelung zur Vertretung im Krankheitsfall getroffen haben (Patientenverfügung)
  • für nachweislich getrennt lebende Ehegatten
  • wenn bekannt ist, dass die Vertretung durch den Ehegatten abgelehnt wird
  • wenn für den vertretenden Ehegatten eine rechtliche Betreuung eingerichtet wurde
  • jemand anderer zur Wahrnehmung der Angelegenheiten bevollmächtigt wurde (z.B. : Tochter, Sohn oder gesetzliche Betreuung)

Das muss der vertretende Ehegatten gegenüber den Ärzten schriftlich bestätigen und auch, dass das Notvertretungsrecht nicht schon einmal in Anspruch genommen wurde.

Der Ehegatte, der den erkrankten Ehegatten vertritt:

  • darf in Untersuchungen, in Heilbehandlungen oder ärztliche Eingriffe einwilligen oder diese untersagen (wenn es im Sinne des Patienten ist) und enthält dafür die ärztlichen Aufklärungen
  • darf sämtliche erforderlichen Verträge abschließen (z.B. Behandlungsverträge)
  • darf über freiheitsentziehenden Maßnahmen entscheiden (max. für die Dauer von 6 Wochen)
  • darf Ansprüche des erkrankten Ehegatten geltend machen (z.B. gegenüber Unfallgegner)

Die Ärzte sind ihm gegenüber von der ärztlichen Schweigepflicht entbunden.

Sobald ein Ehepartner plötzlich nicht mehr selbst Entscheidungen treffen kann und er durch den anderen Ehegatten vertreten werden muss, ist der Arzt verpflichtet, die Geschäftsunfähigkeit schriftlich zu bestätigen. Dieses Dokument sollten man immer mit sich führen, um handlungsfähig zu sein. (§1358 BGB).
Der Arzt bestätigt damit, dass ein Notvertretungsrecht vorliegt. Es gilt ab dem Ausstellungsdatum für sechs Monate.

Wird innerhalb der sechs Monaten eine rechtliche Betreuung eingerichtet, erlischt das Notvertretungsrecht.

Neuropathie

Mit 20 Insulinern haben wir unsere Erfahrungen über Untersuchungen, Vorbeuge-Maßnahmen, Behandlungsmethoden, deren Erfolg und weitere Aussichten ausgetauscht.

Die allermeisten hatten eine Diabetes-Dauer von über 15 Jahren und Typ 1. Nur wenige hatten gar keine neuropathischen Probleme. Bei den anderen äußerte sich die diabetische Neuropathie oder Polyneuropathie überwiegend in Händen und Füßen durch Kribbeln, Hitze- und andere Missempfindungen, aber auch durch Beschwerden wie Magen- und Darmentleerungs-, Herz- und Lungeninsuffizienz, Gleichgewichtsstörungen und Muskelzucken.

Im Rahmen der fortlaufenden Diabetes-Untersuchungen wurden bei allen zwar HbA1c-Messung und Stimmgabel-Test durchgeführt, aber nur bei wenigen weitere wichtige Untersuchungen wie Nerven-Leitfähigkeit und deren Geschwindigkeit. Das wurde von uns als deutlicher Mangel zur Aufklärung einer (beginnenden) Neuropathie gewertet. Inwieweit und ob das Körper- und Nervenzellgift „Alkoholgenuss“ eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Neuropathie spielt, haben wir diskutiert, aber ohne Resultat.

Spannend war die Diskussion über uns bekannte Behandlungsmaßnahmen und deren Erfolge. Die Erfahrungssammlung ergab folgende Stichpunkte:
• Liponsäure (Alpha Liponsäure kann als wichtiger Energielieferant die Durchblutung der Nervenenden verbessern, therapeutisch gegen Nervenschädigungen) empfohlen/geholfen 6/3
• Millgamma (bei Vitamin-B1-Mangel, dann gegen Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühle und Schmerzen in den Füßen) empfohlen/geholfen 5/3
• Lyrica (enthält Pregabalin zur Behandlung neuropathischer Schmerzen und anderer Nerven-Störungen wie Epilepsie) verordnet/geholfen 5/1
• Canabis (Schmerztherapie) verordnet/geholfen 2/2
• hyperbare Sauerstofftherapie (methodischer Literaturhinweis)
• Reiz der Füße (Wurzelbürste, Gymnastik, Barfußgehen) empfohlen/geholfen 3/3

lnsgesamt hat uns der Austausch viele Hinweise und Denkanstöße gegeben.

Danke an alle Teilnehmer!

Nachtrag von Achim:

In der Sendung „Sprechstunde“ des DLF vom 17. Oktober wurde der Beitrag zum Thema „Alkoholismus“ gesendet, bei dem es einen für mich kurzen, aber wichtigen Hinweis auf die Wirkung von Alkohol, auch bei diabetischer Polyneuropathie, gab. Fazit: Alkohol als Zellgift schädigt unsere Nervenbahnen irreversibel.
Zum Nachhören der Link (ab Minute 21):

https://www.deutschlandfunk.de/sprechstunde-17-10-2023-alkohol-dlf-70f16ee2-100.html

Der Diabetiker im Krankenhaus

Es trafen sich 17 Teilnehmer auf dem Insulinertreffen in Coesfeld, um sich über die Sondersituation Krankenhaus auszutauschen. Dabei stellten wir fest, egal wie gut wir uns vorbereiten – es kann alles super klappen oder alles schiefgehen. Krankenhauspersonal, ob Arzt, Stationsschwester, Cateringpersonal oder MA der Diagnostik wissen selten über Typ1/Typ3c Bescheid. Und über Insulinpumpen noch seltener. Eventuell wissen sie mit der Sensortechnik umzugehen und finden die Info über aktuelle Sensorglucose gut.

Noch dramatischer kann es (nicht muss) bei ungeplanten Ereignissen wie Unfällen, Herzinfarkten oder Schlaganfällen werden. Da wir ohne Insulin nicht leben können, müssen wir uns etwas einfallen lassen, um dies erkennbar zu machen. Vorschläge kamen:

Erklärung über unseren besonderen D1/D3c, eine kurze Ausführung in 2 Sätzen und den Medikamentenplan im Portemonnaie/Kleidung/Taschen dabei zu haben. Auf alle Fälle eine Kontakttelefonnummer von jemandem, der über uns genau Bescheid weiß. Empfehlung: einen von uns INSULINERN bitten, im Notfall zu helfen.

Zusätzlich kann man noch eine Telefonnummer von einem Rechtsanwalt UND vom Redakteur der Regionalpresse, Zeitung oder Rundfunk/Fernsehen dabei haben. (Vor STERN und BILD haben die Krankenhäuser sogar noch mehr Respekt, also einen Kontakt besorgen!)

Und sollte man „Aus Versehen“ im Altenheim landen, dann wäre es sehr ratsam, vorher einer Vertrauensperson mit Mut und Tatkraft eine Vollmacht für diese Situation ausgestellt zu haben.

Insulinertreffen 2022 – Insulin Lyumjev

Insulin Lyumjev

Die Firma Lilly, von der das Lispro (Handelsname Humalog) entwickelt wurde, hat dieses weiterentwickelt und unter dem Namen Lyumjev im September auf den Markt gebracht. Ähnlich dem Fiasp verspricht der Hersteller eine deutlich schnellere als auch eine deutlich kürzere Wirkung. Erreicht werden soll dies, indem dem bekannten Humalog die Zusatzstoffe Citrat und Trepostinil zugesetzt werden.

In der Arbeitsgruppe waren 15 Leute, von denen vier das Lyumjev im Einsatz hatten, davon drei in der Pumpe, obwohl dafür noch keine Freigabe existiert, und einer mittels Pen. Drei der vier konnten bestätigen, daß es deutlich schneller wirkt als Humalog, eine Person hat keinen Unterschied feststellen können. Keiner der vier konnte bestätigen, daß es auch deutlich kürzer wirkt. Fazit der Gruppe war, dass es auch schon wie beim Fiasp mit ähnlichen Versprechungen jeder selbst ausprobieren muss, wie es bei ihm wirkt.

Frank