Kategorie: Loop

Insulinpumpentag 2024 in Dresden am 16.11.2024

Am Samstag, den 16.11.2024 ab 8 Uhr findet unser 23. Insulinpumpentag in der Dresdner Uni-Klini in enger Zusammenarbeit mit Frau Prof. Dr. Barbara Ludwig und Herrn Dr. Reichel statt.

Alle Insulinpumpenträger & -innen sowie Interessierte erhalten wieder neueste Informationen “rund um die Insulinpumpe” und können sich mit Trägern unterschiedlichster Insulinpumpen austauschen.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem beigefügten Flyer.

Selbsthilfegruppe Insulinpumpenträger Dresden
im Deutschen Diabetiker Bund LV Sachsen e. V.
Ansprechpartnerin: Christine Finken
E-Mail: shg-pumpen-dresden(at)t-online.de

 

Nachtrag zur Medtronic-Gruppe

  1. Um rechtzeitig auf Erneuerungsbedarf des Transmitters aufmerksam zu werden, ist es hilfreich, gelegentlich nach dem Start und nach 5 oder 6 Tagen in der Pumpe den Ladestand des Transmitters zu überprüfen. Sind da z.B. nach 7 Tagen noch 50% Ladung angezeigt, kann man den weiter nutzen – das kann auch 2-3 Jahre funktionieren. Fällt der Prozentsatz gegen Null, empfiehlt sich eine Ersatzbestellung.
  2. Da selten auch ganze Sensoren-Chargen komplett fehlerhaft oder aktualisierungswütig sind, empfiehlt es sich, die neue Charge nicht erst zu starten, wenn die vorherige Charge leer ist, sondern nach Erhalt beim nächsten Wechsel einen Sensor der neuen Charge zu testen.
  3. Wenn Medtronic – wie von einzelnen Sitzungsteilnehmern angedeutet – zukünftig Sensoren ohne Transmitter verwenden will, fragt sich der Laie, ob Medtronic seinen Umweltschutzvorteil (durch MInimierung des Elektroschrotts) verliert.

Karl

Coesfeld 2024 Medtronic – Gruppe

Beim Gruppentreffen rund um Medtronic-Pumpen, Sensoren und AID-System fanden sich rund 20 Interessierte. Die meisten trugen Medtronic-Systeme, einige hatten noch keine Pumpe. Die meisten AID-Träger waren zufrieden mit dem System. Wir sprachen über Stellschrauben im System und über Fehler in der Handhabung der Pumpe und des Sensors. Der Umgang mit der Automatik will gelernt sein.

Wichtig ist die Festlegung des Zielwertes, des KH-Faktors und der Zeit des aktiv wirkenden Insulins. Zielwert kann 5,5 mmol/l (100 mg/dl), 6,1 mmol/l (110 mg/dl) oder 6,7 mmol/l (120 mg/dl). Bei sehr geringen Tages-Insulin-Bedarf und bei Folgeerkrankungen ist die genaue Wahl des Zielwertes wichtig. Jeder hat seinen individuellen Zielwert. Es gibt noch einen Sicherheits-Zielwert von 8,3 mmol/l (150 mg/dl) der immer befristet für die Zeit in außergewöhnlichen Situationen wie Sport, Putzen, Feiern oder Stresstagen ohne regelmäßiges Essen eingeschaltet werden sollte. Vor allem bei Ernährungsumstellungen, z.B. von Vollkost auf Vegetarisch oder Vegan, sollte man anfangs den erhöhten Zielwert einstellen.

Warum halten manchmal die Sensoren nur 3-4 Tage obwohl sie 7 Tage halten sollten? Wenn mehrere Sensoren hintereinander das betrifft, dann immer den Transmitter überprüfen. Transmitter und Ladestation haben ein Jahr Garantie. Aber es kommen bald gänzlich neue Sensoren für die 780G auf dem Markt.

Kurz wurde auch über die Pflaster gesprochen, die die Firma für die Sensoren mitliefert. Mancher hat seine eigenen Tegaderm-Pflaster oder schneidet sich von einer Rolle duschfester Folie was für sein System zu. Manchmal kommt es mit der Verbindung von Desinfektionsmitteln und dem Klebstoff von Pflastern zu Hautreaktionen. Dann den Sensor nach dem Duschen/Baden ohne Desinfektion wechseln. Immer auf saubere Hände achten.

Wichtig war der Hinweis, dass Zubehör Medizinische Einmal-Produkte sind und auch nur für einmaligen Gebrauch bestimmt.

Es war in der Gruppe ein reger und sehr interessanter Erfahrungsaustausch.

Rosi

Hybrid closed Loop CamAPS und Ypsopump mit Dexcom G6/ Libre 3

Die fortschrittliche, anpassungsfähige Hybrid-Closed-Loop-App, die automatisch die Insulinzufuhr Ihrer
Insulinpumpe auf der Grundlage Ihrer Sensor-Glukosedaten regelt.

Vorstellung und Erfahrungen mit der CamAPS von uns drei Nutzern, die das System seit über einem Jahr benutzen.

  • Stand der Dinge nach einem Jahr (z.B. noch keine Möglichkeit für IOS und Dexcom 7)
  • Was tun bei Sport (Ease-Off; Ziel-BZ ändern; Zusatz KH in kleinen Portionen; Stufenplan siehe
    AGDT-link)
  • Was tun bei KH reichen Mahlzeiten (teilen der KH in Sofort-Bolus und “langanhaltende”
    Mahlzeit(Abgabe Insulin über ~4 Std), ggf. Boost aktivieren)
  • bei Handywechsel Eingabe der Zugangsdaten d. Cam APS Konto, KG Körpergewicht,
    Insulinmenge (Durchschnitt der letzten 5 Tage); Bluetooth Verbindung mit Pumpe und Dexcom/
    Libre 3 herstellen. Alle anderen Daten sind im Konto gespeichert und müssen nicht neu
    eingegeben werden.
  • Viele Stellschrauben, um die persönliche Diabetes Einstellung zu optimieren (BZ Zielbereich
    halbstündlich differenzierbar , KH/IE Faktor, EaseOff für z.B.Sport, Boost für z.B. Ruhe- Phasen;
    Erkältung oder Bolus falsch geschätzt, Insulin Wirkdauer, Gewicht aktuell halten)
  • bei Veränderungen an diesen Stellschrauben immer nur eine ändern und dem System ca. 5-7
    Tage Zeit lassen, sich umzustellen
  • was tun bei neuem Sensor setzen ? Kalibrierung möglich, jedoch empfohlen, nicht zu oft zu
    tätigen
  • Wann eingreifen und hohe BZ korrigieren? Die Erfahrung sagt, dass der Algorithmus in gleicher
    Zeit den BZ korrigiert, als wenn per Pen “von Hand” oder Korrektur -Bolus korrigiert wird. Also
    das Eingreifen möglichst beschränken.
  • Alles, was man tut der App mitteilen, damit der Algorithmus richtig reagieren und
    “arbeiten”kann (Snack- BE, Hypo -BE, Sport über Ease-Off, Mehrbedarf über Boost, Art der KH,
    (Lang anhaltende KH(Pizza)), Insulinwechsel und damit ggf. geänderte Wirkdauer)

Steckbrief von AGDT, speziell siehe CamAPS und Sportanpassung
https://diabetes-technologie.de/steckbriefe-fuer-systeme-zur-automatisierten-insulin-dosierung-aid
Hybrid closed Loop CamAPS und Ypsopump mit Dexcom G6/ Libre 3
https://camdiab.com/de/

Kerstin, Martina, Tilo

Anmerkung zur AID-Pumpe 780G mit dem G4 von Medtronic

Zum Punkt “AID-Pumpe 780G mit dem G4 von Medtronic” noch eine kleine Anmerkung: Ich erinnere mich nicht, dass jemand gesagt hat, zur Hypo-BE solle man gar nichts eingeben. Ich hatte ja berichtet, dass dies bei mir MEHRFACH dazu führte, dass für den Algorythmus die BZ-Entwicklung unerklärlich wurde (erst runter und dann plötzlich wieder hoch) und er dann zuerst seine stundenlange Neuberechnung ohne BZ-Anzeige startete und danach den Sensor als fehlerhaft abschaltete, Nach Rücksprache mit Medtronic Support bin ich dann dazu übergegangen, Den Algo in diesen Situationen nur ein wenig zu täuschen, also z.B. zu niedrigem BZ 2 BE Traubenzucker zu essen, aber in die Pumpe nur 1/6 BE (2 gr) oder 1/12 BE (1 gr) einzugeben.

Karl

 

AID-Pumpe 780G mit dem G4 von Medtronic

Die AID-Pumpe 780G mit dem G4 von Medtronic (Automatische Insulin-Dosierung) war Gegenstand unserer Gesprächsrunde. Da Einige von uns das System schon tragen und mehr oder weniger zufrieden sind, gab es über Fehlerquellen und Umgang mit der Pumpe einen großen Erfahrungsaustausch. Über Stellschrauben des Systems und dem Algorithmus wurde viel gesprochen. Tipps, wie es besser funktionieren kann, wurden weitergegeben. Den Interessenten wurde die Funktion des AID-Systems erklärt. Wichtig ist zum Beispiel die Zeiteinstellung der Insulinwirkdauer (Zeit der aggressiven Insulinwirkung), KH-Faktoren und bevor man die Automatik einstellt: eine funktionierende Basalrate und die passenden KH-Faktoren. Eventuell vor Inbetriebnahme der Automatik alles nochmals austesten. Die Automatik braucht eine Zielwert-Eingabe, damit sie auf diesen Wert hinarbeitet. Zielwerte können sein: 100/110/120 mg/dl, 5,5/6,1/6,7 mmol/l. Auch eine Sicherheit für Sport und andere Aktivitäten wie Tanzen oder Putzen oder Wandern ist eingebaut. Dann kann man den Zielwert temporär auf 150 mg/dl, also 8,3 mmol/l einstellen.

Und die Frage kam: Warum zieht die Pumpe bei Angabe vom Essenbolus manchmal etwas Insulin ab. Das ist dann der Algorithmus. Aber weil kein Mathematiker bei unserer Gruppe dabei war, konnte das nicht komplett erklärt werden.

Ganz wichtig: wenn es gar nicht funktioniert, dann muss die Automatik ausgestellt werden. Alles nochmal auf Anfang und die KH-Parameter überprüfen. Dann wieder einschalten und neu lernen lassen.

Voraussetzung für ein funktionierendes System ist: Immer vor dem Essen den Bolus eingeben. Damit die Pumpe weiß, jetzt geht der BZ wegen Nahrungsaufnahme hoch. Und sollte wirklich mal zu tiefer Zucker sein, soll man keine Hypo-BE eingeben. Ca.20 Teilnehmer tauschten sich aus.

Insulinertreffen 2022 – CamAPS FX mit YpsoPump und Dexcom G6

CamAPS FX

CamAPS steht für Camebridge artificial pancreas system. Dies ist eine Hybrid-closed loop App, die anhand der Sensor-Glucosedaten die Insulinzufuhr der Pumpe regelt.

Nach Studien mit Kindern, Jugendlichen, Schwangeren und Menschen über 60 Jahren ist die App nun seit 1 ½ Jahre in der EU und UK für T1- Diabetiker ab einem Alter von 1 Jahr zugelassen. Sie ist kostenpflichtig, hieß es im Vorfeld. Mit mind. 30 €/Monat ist man dabei. Mit ihr ist Loopen möglich mit der DANA, der mylife YpsoPump, derzeit mit dem Dexcom G6 und einem Android Handy.

An meinem Beispiel stelle ich das Loop-System mit der YpsoPump in der neuesten Fassung, dem Dexcom G6 und einem Nokia-Handy vor.

Die YpsoPump habe ich zuvor nach Kontakt mit einer Ypsomed-Vertreterin ca. 6 Monate zur Probe getragen, hatte nach drei Monaten meine Krankenkassen-Genehmigung und wartete noch drei Monate auf das aktuelle Modell.

Sie ist klein, zierlich, leicht und chick, sie fasst ein befüllbares, sichtbares Glasreservoir (!) für diverse Insulinsorten mit 1,6ml/Ampulle U100 Insulin (160 Einheiten) und einer AAA- Batterie. Das Wechseln der Ampullen geht sehr zügig vonstatten. Diese Größen sind wichtig für den täglichen Insulinbedarf und die geringe Gesamtgröße. Katheter stehen aus Stahl oder Teflon zur Verfügung. In diversen Nadel- und Schlauchlängen sind sie als Infusionsset mit Schlauch und Kanüle oder als einzelne Kanüle lieferbar. Der Katheteranschluss ist um 360° an der Kanüle drehbar (kein Luer).

Der Dexcom G6 schien laut Liste im Internet nicht mit meinem Handy kompatibel. Ein Test 1 1/2 Jahre zuvor machte dies deutlich. Er besteht aus dem Transmitter, der nach drei Monaten ersetzt wird, und dem Sensor, der nach 10 Tagen neu gesetzt werden muss. Um ihn alle 10 Tage zu setzen, ist ein riesiger “Stempel” notwendig, der dann komplett in den Müll entsorgt wird. Laut Info der Ypsomed-Vertreterin würde die CamAPS FX mein Handy mit dem DexcomG6 über die App verbinden, was stimmte.

Eine Kooperation mit dem FreestyleLibre 3 von Abbott ist im Übrigen für nächstes Jahr in Planung.

Die CamAPS FX ist kostenlos im App Store zum Herunterladen bereit. Und die monatlichen Kosten werden von Ypsomed übernommen. Nötig ist ein Android-Handy. Die IOS-Verbindung wird im nächsten Jahr vermutlich kommen. Zum Herunterladen der App ist natürlich eine Internetverbindung nötig, zum Betreiben der App allerdings nicht.

  • Die App beinhaltet einen Algorithmus, der alle 8-12 Minuten je nach gemessenem Sensor-Glucosewert einen Mikrobolus abgibt und so den BZ dem Zielglukosewert anpasst. Der Algorithmus arbeitet auf der Grundlage des Körpergewichtes und der Tagesinsulindosis (Durchschnitt der letzten 5 Tage beim Start).
  • Bei zu niedrigen BZ-Werten wird der Mikrobolus gen Null gefahren. Bei hohen BZ-Werten erfolgt die Reaktion mit höheren Boli.
  • Eingeben muss man die Mahlzeiten und erhält einen Bolusvorschlag (unterschieden nach Mahlzeitengrößen und ggf. lang resorbierbaren KH), den man am besten 5-10 Minuten vor der Mahlzeit bestätigt/abgibt.
  • Was gegen UZ gegessen wird, ob Sport ansteht (ease-off) oder ob man krank ist, wird ebenfalls eingegeben. Genauso kann eingegeben werden, dass eine Pizza mit lang resorbierbaren KH verzehrt wird (boost und /oder weitere Funktion KH eingeben).
  • Der Loop-Modus im aktiven Zustand zeigt sich durch den hellgrünen Hintergrund im Handy-Display. In dieser Zeit (Loop) sind die Funktionen der Pumpe z. B. mit verzögertem oder reduziertem Bolus nicht abrufbar. Das erledigt ja auch der Algorhythmus. Es gibt aber ähnliche Elemente, die ggf. zusätzlich zum Loop benutzt werden können. Im Off-Zustand (Loop aus) ist der Hintergrund des Display hellgrau. Ist der Loop-Modus aktiviert, ist er bei der Suche zunächst orange und im Modus selbst hellgrün. Die Anschaltung des Loop ist super einfach.
  • Sollte die App jemand in der Praxis mit der Diabetesberatung gemeinsam einrichten wollen, empfiehlt es sich, die App zuhause herunterzuladen, denn in Praxen ist die Internetverbindung nicht immer gut…
  • Wichtig vor der Installation: Falls vorhanden, löschen der Mylife App und der Dexcom App! Die Pumpendaten gehen nicht verloren. Diese Apps behindern sich und die Installation der CamAPS FX allerdings gegenseitig.

Beim Einrichten der App sind folgende Dinge notwendig:

  • Erstellen von einem DIASEND-Konto
  • Schulung beim Diabetesteam oder eigenständig unter CamDiab.\Training.com, beides endet mit einer Trainings-ID, die zum Installieren der App notwendig ist.
  • Unbedingt wichtig ist das viel beworbene Körpergewicht und eine durchschnittliche Gesamt-Insulinmenge von 5 Tagen.
  • Bereithalten muss man alle Daten, die die Pumpe auch beinhaltet: Kohlenhydrat-Insulin-Verhältnis für jede Mahlzeit und der gewünschte Ziel-BZ (Eingestellt ist der aus den Studien bewährte Wert von 104 mg/dl. Ich hatte zu Beginn 120 mg/dl eingestellt. Der Wert ist für 24 Std/Tag individuell einstellbar.)
  • Wirkdauer des verwendeten Insulins
  • Wichtig ist die Serien-Nr. der Pumpe.
  • Alle Daten, die den Dexcom G6 betreffen: ID-Nr. vom Transmitter und die des aktuellen Sensors

Eigene Erfahrungen

Ich nutze das gesamte System seit Ende Juli 2022 und habe mir zwei Jahre Zeit lassen können, abzuwägen, zu entscheiden und dann auf die jetzt gültige Version der YpsoPump (Dose-Funktion: vom Handy steuerbar und loopfähig) zu warten.

Die eigene Beantwortung der Frage “Was will und brauche ich?” ist ungemein wichtig, sich für (d)ein LoopSystem zu entscheiden. Was ist mir persönlich wichtig an einer neuen Pumpe und ihrem Zubehör, am BZ-Lese-System (Sensor) und am Handy, welches man besitzt und deswegen nicht neu kaufen möchte?

Und zu welchen Gerätschaften bin ich bereit, sie täglich in der Hand zu haben? Alle Komponenten zum Loop sind hier via Bluetooth verbunden, und diese Verbindung darf höchsten mal für 6 m kurz überschritten werden. Dieser Alarm ist abschaltbar (!). Andere Abschaltungen wie z. B. bei niedrigem BZ oder länger als 5 Tage nicht befülltem Reservoir habe ich noch nicht hinbekommen. Das kann nerven. Die Verbindungsconnection ist Bluetooth-üblich und ggf. abhängig vom Handy. Das Handy ist also immer mit von der Partie.

Und/ Aber: Wenn nicht gelooped wird, schaltet die Pumpe auf die “alte” Basalrate aus der Pumpe zurück. Die Versorgung ist immer gesichert!

Last but not least

Ich muss lernen, die App alleine arbeiten zu lassen, werde cooler und agiere nicht sofort (wie früher). Aber ich bleibe wachsam, sollte die Kanüle falsch sitzen oder der Katheter verstopft sein. Das erkennt der Algorithmus nämlich nicht.

Für Sport gibt es die Ease-Off-Einstellung oder Ziel-BZ-Änderung. Und falls ich mich mit den BEs verschätzt habe, gibt es die Boost-Funktion. Aber es ist auch möglich, Insulineinheiten unabhängig von den KH einzugeben – als Korrektur (sehr selten).

Der Algorithmus macht eine Menge selbst und erleichtert mir das Leben. Aber er weiß nicht alles. Und das ist die Kunst, schlau damit umzugehen. Und der Mensch, als größte Fehlerquelle vor dem System, muss lernen, sich zu beherrschen oder beherzt einzugreifen. Es gibt also etwas geschenkt und wir sind immer noch wachsame Beobachter unserer selbst.

Ich möchte das System nicht wieder hergeben. Ich habe weniger Hypos, einen geringeren Insulin-Bedarf und habe abgenommen. Und hinzukommen immer öfter derart waagerechte BZ-Verläufe, um dann im Spaß zu fragen: Bin ich jetzt gesund?

Bei Fragen zum System meldet euch gern.

Kerstin

kerstin(at)rauterberg.net

Ländliche Begegnung mit dem Libre 3

Wer hätte gedacht, dass ich mal an einem Diabetikertreff hier im ländlichen Saarland teilnehme. In der Zeitung wurde angekündigt, dass die Firma Abbott dort den Libre 3 vorstellt.

Wie zu erwarten, war ich wahrscheinlich die einzige Typ1-Diabetikerin. Immerhin waren einige Personen dabei, die schon den Libre 2 hatten.

Der Vertreter von der Firma Abbott hat mir teilweise sogar leid getan: unter anderem kam nämlich die Frage, wie das Gerät denn eingepflanzt wird.

Nun denn, herausbekommen habe ich, dass das Lesegerät für den 3er genauso aussieht wie das 2er – nur in grau. Das Lesegerät muss man nicht mehr an den Sensor halten, denn die Werte werden auf dem Lesegerät kontinuierlich angezeigt.

Die Geräte sind bereits in Wiesbaden fertig zum Verschicken, es fehlt leider noch das CE-Zeichen. Abbott erwartet dieses CE-Zeichen zwischen heute und dem Ende des 3. Quartals.

Dass der Sensor kleiner ist als sein Vorgänger, wusste ich ja, habe mich aber doch gewundert, das er so klein ist, nämlich ca. wie ein 5 Cent Stück.

Dann habe ich noch nachgefragt, ob man den FSL3 auch zum Loopen verwenden kann. Leider kannte der Abbott-Vertreter diesen Begriff überhaupt nicht.

Theresia
theresia(at)wir-insuliner.de

Nun loope ich auch – mit Ypsopump und CamAPS FX

Vorgeschichte

Um mit Peters Worten anzufangen: Hurra, ich loope!

Meine gute AC Spirit hatte zwar nach sechs Jahren Gebrauch den Geist nicht aufgegeben, war aber an den meist genutzten Knöpfen gerissen, sprich das Gehäuse war nicht mehr dicht. Also, Kerstin, lass mal die Pumpe wechseln!

Loopen wäre gut, aber….wer mit wem, DIY, welcher Sensor, wer kann überhaupt mit welchem Pumpenmodell? Die Ärztin sagte eher: „Warten Sie noch, da tut sich gerade soviel.“ Und um nicht von AC eine Ersatzpumpe zu fordern, denn dann hätte ich mich in einer Frist für etwas Neues entscheiden müssen, kam mir die liebe Martina zu Hilfe: „Ich habe noch ein funktionierende Spirit, die ich nicht brauche. Die schicke ich dir!“ Das hat mir in meiner Recherche, Entscheidung und Wartezeit den Hintern gerettet. Gut, drüber geredet zu haben. Danke Martina! Das war im Mai 2020.

Und danke hier schon mal an alle, die ich zwischendurch nach ihren Erfahrungen und Einschätzungen mit oder ohne Loop gelöchert und mit meinen Hochs und Tiefs, welches System denn nun mein Favorit wird, hoffentlich nicht genervt habe.

Im Januar 2022 lies ich mich unabhängig beraten, weil ich mich noch immer nicht entscheiden konnte. Nach weiteren Überlegungen wurde für mich der Kontakt zu Ypsomed hergestellt. Ich musste auch erst wissen, was ich wollte! Ein Treffen mit der Vertreterin fand statt. Ich durfte die Ypsopump zur Probe tragen. Das hat mich überzeugt. Die Genehmigung der TK kam auch bald. Nur begann das zweite Warten bis „meine“ Pumpe mit allen schon beworbenen Neuerungen endlich auf dem Markt verfügbar war. Meine Ärztin freute sich auch schon, weil ich dann ihre erste Ypsopump-Nutzerin und Looperin mit CamAPS FX sein würde.

Dann ging es ganz schnell. Der Lieferant rief mich Ende Juli an, dass die Pumpe zu einem „zertifizierten Pumpeneinweiser“ geliefert wird. Mit ihm könne ich einen Termin vereinbaren. Wusste gar nicht, dass das ein geschützter Begriff ist. Ich dachte es liefe über meine Fachpraxis. Nun, egal. Am 25.07. habe ich die Pumpe abgeholt. Die Einweisung lief kurz, da ich ja seit Februar eine Probepumpe trug und bestens mit dem Modell vertraut war. Ich hatte zuvor von meinen Loop-Plänen und dem Wechsel von Libre auf Dexcom erzählt und bekam drei Dexcom zum sofortigen Gebrauch gespendet: Loop – ich komme!

Geschichte

Jetzt zum wirklichen Loop-Wechsel!

Meine Pumpe hielt ich in Händen, hatte aber die fehlende Komponente, die App noch nicht installiert. Mein Handy erwies sich zuvor bereits als kompatibel. Nur bei Dexcom.com wurde ich nicht fündig. Aber trotzdem wollte ich es probieren.

Zur Installation benötigt es eine Loop-Schulung, die ich mir selbst zu Gemüte geführt habe. Bei meiner Ärztin bin ich ja die Erste mit Ypsopump und CamAPS FX (wie oben schon erwähnt) und werde wohl eher sie damit schulen. Immerhin ist sie auch T1erin und mit DIY ausgestattet, so dass wir schnell fachsimpeln werden. Bei CamDiab findet sich das notwendige Schulungsprogramm. Ich hab es sogleich in aller Ruhe absolviert.

Denn,….am 25.07. abends war ich positiv….grr. Nach 2 ½ Jahren und viel Vorsicht hat es mich also doch erwischt. Jetzt würde ich also viel Zeit für das neue System und mich haben.

Noch mit leichten Symptomen und voller Elan, das Wissen in mich reinzukriegen, ging ich dran und bekam prompt mein Zertifikat mit der notwendigen Trainings-ID zum Installieren der App. Meine Daten zum Füttern der App und Einrichten des Kontos hatte ich zusammen. Und alles hat geklappt. Das Verbinden mit der Pumpe und dem neu gesetzten Sensor war erfolgreich. Ja, auch Letzteres funktionierte mit meinem Handy.

Also, was hindert mich, den Loop einzuschalten….das C. Virus? Nein, ich gebe gleich der App die Chance mit dem Virus fertig zu werden. Und wir haben jetzt in der letzten Woche voneinander gelernt und werden wohl Freunde werden. Ich muss nur ruhiger und bedachter reagieren oder gar nicht… – der App die Chance lassen. Immerhin hatte ich seitdem keine Hypo und nur geringe Abweichungen nach oben. So gesehen faszinierend!

Und dann werde ich sehen, was passiert, wenn ich aus dem jetzigen Ruhemodus herauskomme, negativ und wieder fit bin, Rad fahre und arbeite, wieder normal essen mag. Das wird der nächste Lernprozess. Die Maßnahmen dazu habe ich im Kopf.

Die Erlebnisse tauschen wir dann in Marienberge aus, auf das ich mich irre freue !

Kerstin
kerstin(at)rauterberg.net