Am 20.4. 24 findet im Rahmen des Diabetes Tages in Freiburg ein Workshop mit
Fiorella Eickhoff und Ivo Rettig statt. Weitere Infos gibt es bei Spatz e.V.
Am 20.4. 24 findet im Rahmen des Diabetes Tages in Freiburg ein Workshop mit
Fiorella Eickhoff und Ivo Rettig statt. Weitere Infos gibt es bei Spatz e.V.
Beim Kathetersetzen, bzw. allgemein genommen, beim Spritzen habe ich oft das Problem, eine Oberflächen-Ader zu erwischen. Schon bei der Verwendung von 8 mm-Nadeln spritze ich deshalb relativ oft blutig, weil ich gerade diese Ader erwische.
Die Folgen kennt jeder Insuliner – deshalb benutze ich die kürzesten Nadeln, die es gibt: 5,5 mm bis 6 mm. Da ich meistens für meine Mahlzeiten wenig Insulin brauche, ist dies gar kein Problem, denn laut Bernhard Teupe gilt die Faustregel: Maximal so viel IE in einem Rutsch abgeben, wie die Länge der Nadel in mm.
Alles klar, dachte ich mir, das ist bei mir kein Problem. Aber ich habe nicht darüber nachgedacht, dass ich zum Beispiel bei Krankheit, weniger Bewegung, Kortison usw. wesentlich mehr Insulin brauche. Dann steigt die IE-Menge ganz schnell über 8 und mehr.
Und da denkt man nicht mehr an Teupes Regel und wundert sich, dass das Insulin so schlecht wirkt. Im besten Fall wird es vom Körper in der Zwischenzellflüssigkeit aufgenommen und erst später an die Zellen abgegeben. Im schlimmsten Fall wandert ein Teil des Insulins an der Nadel außen wieder hoch, sammelt sich unter dem Pflaster des Katheters und führt zusätzlich zu Entzündungen auf der Haut.
Auf diese Weise habe ich dem Kleber des Katheters die Schuld gegeben und diesen verbannt. Bei dem nächsten höheren Insulinverbrauch passierte das Gleiche mit einem anderen Katheter: Die Haut war wieder entzündet. Erst dann fing ich an, nachzudenken und aus den Tiefen des Gehirns das Gelernte aus den Diabetes-Schulungen ins Bewusstsein zu holen.
Fazit: Ich benutze jetzt generell den Verzögerungsbolus mit 15 Minuten Verzögerung. Dann hat das Insulin genügend Zeit, um sich unter der Haut zu verteilen, ohne einen zu hohen Druck aufzubauen, um am Katheter nach außen zu verschwinden.
Manche Pumpen verzögern automatisch bei höheren Insulindosen. Aber unter 4 IE verwende ich natürlich nur den normalen Bolus. Spätestens bei über 6 IE bole ich auf jeden Fall verzögert.
Ich freue mich auf jede Menge Feedback oder auch andere Ideen und Lösungen zu diesem Thema.
Bernhard
bernhardw.nowak@gmail.com
Wichtig: es wurden individuelle Erfahrungen ausgetauscht, die nicht verallgemeinert werden sollten
Ina
Low-Carb (von englisch carb.- Abkürzung für carbohydrates ‚Kohlenhydrate‘ )bezeichnet verschiedene
Ernährungsformen oder Diäten, bei denen der Anteil der Kohlenhydrate an der täglichen Nahrung
reduziert wird.
Wir waren 10 Personen, die sich für diese Form der Ernährung interessieren.
Low Carb hat nichts mit Hungern zu tun.
Es bedeutet das Reduzieren des Kohlehydrat- Anteils bzw. den Austausch von Kohlehydraten gegen
andere Bestandteilie, nicht das vollständige Verzichten darauf. Also low statt less = weniger statt ohne.
Wer also gern Nudeln ist, muss dabei nicht vollständig darauf verzichten, sondern kann sie ggf. durch
andere nicht weizenhaltige Sorten ergänzen. Gute Alternativen sind Gemüse, sowie Nahrungsmittel mit
viel Ballaststoffen und Eiweiß. Durch eiweißreiche Kost fühlt man sich länger satt und Hungerattacken
bleiben aus.
Es gibt verschiedene Gründe, warum LC angewendet/ versucht wird:
Weitere Tipps falls Gewichtsreduktion angestrebt wird:
Tipps für eiweißreiche Nahrungsmittel:
Tipps für eiweißreiche Mahlzeiten:
Rezept für Eiweißbrot:
3 Eier 250 gr Magerquark 50 gr gem. Mandeln o. Mandelmehrl 20gr. Sonnenblumenkerne 50gr geschr. Leinsamen 30gr Kürbiskerne 2 EL Leinmehl ½ pck. Backpulver 5gr Brotgewürz 2EL Sesam zum Bestreuen Alle Zutataen mit dem Rührgerät verknetetn.30 min ziehen lassemn. Backform fetten o. mehlen. Brot mit Sesam o.ä. bestreuen. 175-180°Ober-/Unterhitze mind. 50-60 min (Garprobe !).
Patientenverfügung/Vorsorgevollmacht/Betreuungsverfügung
Im Prinzip wurden die Inhalte des Vortrages von 2022 wiederholt und ergänzt.
Hier noch einmal zum Nachlesen:
Ergänzung zu Ausfüllhilfen für die Patientenverfügung:
Auf der Webseite der Malteser kann man ausfüllbare Formulare herunterladen. Außerdem wurde dort ein Online-Assistent zum Ausfüllen einer Patientenverfügung etabliert und es stehen 26 Infovideos zur Verfügung. Damit kann man seine individuelle Patientenverfügung erstellen, die direkt als PDF-Dokument heruntergeladen, ausgedruckt und unterschrieben werden kann.
https://www.malteser.de/patientenverfuegung.html
https://onlineassistent.malteser.de/
Ergänzung zum Notvertretungsrecht:
Das Betreuungsgesetz wurde zum 01.01.2023 reformiert und sieht nun im Falle des Fehlens einer Patientenverfügung ein sogenanntes Notvertretungsrecht (auch Ehegattenvertretungsrecht genannt) für Ehegatten und eingetragene Lebensgemeinschaften vor.
Diese Notfallrecht findet nur Anwendung, wenn ein Ehegatte aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls seine eigenen Angelegenheiten gegenüber Ärzten, der Krankenkasse, einem Krankenhaus oder einer Rehabilitationseinrichtung nicht allein regeln kann.
Es gilt nicht:
Das muss der vertretende Ehegatten gegenüber den Ärzten schriftlich bestätigen und auch, dass das Notvertretungsrecht nicht schon einmal in Anspruch genommen wurde.
Der Ehegatte, der den erkrankten Ehegatten vertritt:
Die Ärzte sind ihm gegenüber von der ärztlichen Schweigepflicht entbunden.
Sobald ein Ehepartner plötzlich nicht mehr selbst Entscheidungen treffen kann und er durch den anderen Ehegatten vertreten werden muss, ist der Arzt verpflichtet, die Geschäftsunfähigkeit schriftlich zu bestätigen. Dieses Dokument sollten man immer mit sich führen, um handlungsfähig zu sein. (§1358 BGB).
Der Arzt bestätigt damit, dass ein Notvertretungsrecht vorliegt. Es gilt ab dem Ausstellungsdatum für sechs Monate.
Wird innerhalb der sechs Monaten eine rechtliche Betreuung eingerichtet, erlischt das Notvertretungsrecht.
Zum Punkt „AID-Pumpe 780G mit dem G4 von Medtronic“ noch eine kleine Anmerkung: Ich erinnere mich nicht, dass jemand gesagt hat, zur Hypo-BE solle man gar nichts eingeben. Ich hatte ja berichtet, dass dies bei mir MEHRFACH dazu führte, dass für den Algorythmus die BZ-Entwicklung unerklärlich wurde (erst runter und dann plötzlich wieder hoch) und er dann zuerst seine stundenlange Neuberechnung ohne BZ-Anzeige startete und danach den Sensor als fehlerhaft abschaltete, Nach Rücksprache mit Medtronic Support bin ich dann dazu übergegangen, Den Algo in diesen Situationen nur ein wenig zu täuschen, also z.B. zu niedrigem BZ 2 BE Traubenzucker zu essen, aber in die Pumpe nur 1/6 BE (2 gr) oder 1/12 BE (1 gr) einzugeben.
Karl
Ausgelöst durch die Tatsache, dass eine Frau seit einiger Zeit nun eine Frau zum Ehepartner hat, ergaben sich in den letzten Jahren auf den Insulinertreffen zahlreiche Gespräche am Rande der Workshops zu Trans*. Deshalb haben Ute und Xenia dieses Mal in Coesfeld einen Vortrag zur Transidentität gehalten.
Mit 20 Insulinern haben wir unsere Erfahrungen über Untersuchungen, Vorbeuge-Maßnahmen, Behandlungsmethoden, deren Erfolg und weitere Aussichten ausgetauscht.
Die allermeisten hatten eine Diabetes-Dauer von über 15 Jahren und Typ 1. Nur wenige hatten gar keine neuropathischen Probleme. Bei den anderen äußerte sich die diabetische Neuropathie oder Polyneuropathie überwiegend in Händen und Füßen durch Kribbeln, Hitze- und andere Missempfindungen, aber auch durch Beschwerden wie Magen- und Darmentleerungs-, Herz- und Lungeninsuffizienz, Gleichgewichtsstörungen und Muskelzucken.
Im Rahmen der fortlaufenden Diabetes-Untersuchungen wurden bei allen zwar HbA1c-Messung und Stimmgabel-Test durchgeführt, aber nur bei wenigen weitere wichtige Untersuchungen wie Nerven-Leitfähigkeit und deren Geschwindigkeit. Das wurde von uns als deutlicher Mangel zur Aufklärung einer (beginnenden) Neuropathie gewertet. Inwieweit und ob das Körper- und Nervenzellgift „Alkoholgenuss“ eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Neuropathie spielt, haben wir diskutiert, aber ohne Resultat.
Spannend war die Diskussion über uns bekannte Behandlungsmaßnahmen und deren Erfolge. Die Erfahrungssammlung ergab folgende Stichpunkte:
• Liponsäure (Alpha Liponsäure kann als wichtiger Energielieferant die Durchblutung der Nervenenden verbessern, therapeutisch gegen Nervenschädigungen) empfohlen/geholfen 6/3
• Millgamma (bei Vitamin-B1-Mangel, dann gegen Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühle und Schmerzen in den Füßen) empfohlen/geholfen 5/3
• Lyrica (enthält Pregabalin zur Behandlung neuropathischer Schmerzen und anderer Nerven-Störungen wie Epilepsie) verordnet/geholfen 5/1
• Canabis (Schmerztherapie) verordnet/geholfen 2/2
• hyperbare Sauerstofftherapie (methodischer Literaturhinweis)
• Reiz der Füße (Wurzelbürste, Gymnastik, Barfußgehen) empfohlen/geholfen 3/3
lnsgesamt hat uns der Austausch viele Hinweise und Denkanstöße gegeben.
Danke an alle Teilnehmer!
Nachtrag von Achim:
In der Sendung „Sprechstunde“ des DLF vom 17. Oktober wurde der Beitrag zum Thema „Alkoholismus“ gesendet, bei dem es einen für mich kurzen, aber wichtigen Hinweis auf die Wirkung von Alkohol, auch bei diabetischer Polyneuropathie, gab. Fazit: Alkohol als Zellgift schädigt unsere Nervenbahnen irreversibel.
Zum Nachhören der Link (ab Minute 21):
https://www.deutschlandfunk.de/sprechstunde-17-10-2023-alkohol-dlf-70f16ee2-100.html
In den Berichten der wenigen Teilnehmerinnen kamen viele ähnliche Erfahrungen, Unsicherheiten und psychische Belastung durch die Inkontinenz ans Licht. Es wurden die vielfältigen Ursachen der Inkontinenz erörtert und den individuellen Umgang damit besprochen. Vorrangig ist die Blasen- und Beckenbodenmuskulatur betroffen. Es heißt, dass die Signalübertragung der einzelnen Nervenzellen im Alter allgemein und nicht nur bei Diabetes-Erkrankten gestört ist.
Bei der Stress-/ Belastungsinkontinenz handelt es sich um eine Inkontinenz unter körperlicher Belastung wie zum Beispiel Niesen, Husten, Lachen oder Heben. Dabei tritt unkontrolliert Urin aus, weil durch äußere Impulse der Bauchinnendruck (Zwerchfell) ansteigt und somit die Schließkraft des Schließmuskels übersteigt. Tipp beim Husten/Niesen: Kopf zur Seite drehen.
Schwangerschaften bzw. natürliche Geburten sind oft Ursache für Inkontinenz bei Frauen, auch Bauch-OP’s und Probleme mit der Wirbelsäule im LWS-Bereich.
Klar wurde uns allen, dass bei vor allem der Harninkontinenz die tägliche Beckenbodengymnastik äußerst wichtig ist, um die Situation evtl. verbessern zu können – selbst dann, wenn die Betroffene sportlich aktiv ist. Eine solche Gymnastik kann evtl. vom Gynäkologen oder Urologen rezeptiert werden und wird einzeln oder in Gruppen auch von Krankenkassen angeboten. Auch YouTube bietet Anleitung, Fitnessstudios u./o. Turnvereine.
Wir sprachen über die verschiedenen Slipeinlagen/Vorlagen, um Urin und evtl. Stuhl aufzufangen, Form und Größen, über Inkontinenzwindeln, über verschiedenartige spezielle Scheidentampons bei Blasenschwäche und deren Anwendung (z.B. Contam), wie auch verschiedene Würfelpessare, wenn die Harninkontinenz durch eine Organsenkung verursacht wird. Manche tragen die Hilfsmittel ständig, den ganzen Tag, vllt. auch nachts, andere nur bei besonderen Unternehmungen. Wir haben aus dem Gespräch durch die individuellen Schwierigkeitsgrade viele Tipps mitgenommen.
Fazit: Gehe nie ohne Ersatz-Unterhose und Plastiktüte aus dem Haus! Und die Fa. Tena mit ihren Inkontinenzprodukten war einstimmig unser Favorit.
Es trafen sich 17 Teilnehmer auf dem Insulinertreffen in Coesfeld, um sich über die Sondersituation Krankenhaus auszutauschen. Dabei stellten wir fest, egal wie gut wir uns vorbereiten – es kann alles super klappen oder alles schiefgehen. Krankenhauspersonal, ob Arzt, Stationsschwester, Cateringpersonal oder MA der Diagnostik wissen selten über Typ1/Typ3c Bescheid. Und über Insulinpumpen noch seltener. Eventuell wissen sie mit der Sensortechnik umzugehen und finden die Info über aktuelle Sensorglucose gut.
Noch dramatischer kann es (nicht muss) bei ungeplanten Ereignissen wie Unfällen, Herzinfarkten oder Schlaganfällen werden. Da wir ohne Insulin nicht leben können, müssen wir uns etwas einfallen lassen, um dies erkennbar zu machen. Vorschläge kamen:
Erklärung über unseren besonderen D1/D3c, eine kurze Ausführung in 2 Sätzen und den Medikamentenplan im Portemonnaie/Kleidung/Taschen dabei zu haben. Auf alle Fälle eine Kontakttelefonnummer von jemandem, der über uns genau Bescheid weiß. Empfehlung: einen von uns INSULINERN bitten, im Notfall zu helfen.
Zusätzlich kann man noch eine Telefonnummer von einem Rechtsanwalt UND vom Redakteur der Regionalpresse, Zeitung oder Rundfunk/Fernsehen dabei haben. (Vor STERN und BILD haben die Krankenhäuser sogar noch mehr Respekt, also einen Kontakt besorgen!)
Und sollte man „Aus Versehen“ im Altenheim landen, dann wäre es sehr ratsam, vorher einer Vertrauensperson mit Mut und Tatkraft eine Vollmacht für diese Situation ausgestellt zu haben.